4 Tage im August 2023
Alle Kosten beziehen sich auf zwei Personen
Nachdem wir in Seattle keinen Leihwagen bekommen haben, obwohl wir ihn reserviert und bezahlt haben, sind wir recht spontan in den Bus nach Vancouver gestiegen. Die Fahrt mit dem Flix-Bus ist bequem, günstig und dauert nur knapp 4 Stunden. Schon bei der Ankunft erwartet uns hier ein ganz anderer Vibe als in Seattle. Es ist irgendwie netter, bunter, quirliger. Die Metro bringt uns bequem von der Bushaltestelle zum Hostel. Wir checken im Samesun ein, das es im Moment leider nicht mehr gibt, weil es im September 2023 bei großen Brand unbewohnbar geworden ist.
Vancouver vereint urbanes Leben mit beeindruckender Natur auf einzigartige Weise. Umgeben von atemberaubenden Bergen und dem Pazifischen Ozean, bietet die Stadt nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch ein buntes kulturelles Leben. Die verschiedenen Viertel Vancouvers strahlen jeweils ihren eigenen Charme aus, von den historischen Straßen Gastowns bis hin zu den bunten Märkten von Granville Island.
Über eine wahnsinnig lange Brücke kommt man vom Zentrum nach Granville Island. Wer nicht zu Fuß gehen möchte, kann aber auch ein Wassertaxi nehmen, um das kleine Eiland mit den schönen Markthallen und den darin befindlichen prallgefüllten Ständen zu erkunden. Eine einfache Fahrt kostet etwa 3€ und dazu kann man den Blick vom Wasser auf Vancouver genießen.
Zurück von der Insel meldet sich der Hunger, und wir gönnen uns in einer Bäckerei (Breka Bakery) ein fantastisches Essen. Gesättigt und mit Süßgebäck im Gepäck machen wir uns auf zur Erkundung der Waterfront und des Canada Place. Die beeindruckende Architektur des Canada Place, das wie ein Schiff gebaut ist, und die vielen kleinen Anekdoten entlang der Reling sorgen für unterhaltsame Pausen beim Schlendern. Wir genießen die Aussicht und lassen uns einfach treiben.
Am Nachmittag führt uns der Weg nach Gastown, dem ältesten Viertel Vancouvers, das für seine gut erhaltenen viktorianischen Gebäude und Kopfsteinpflasterstraßen bekannt ist. Hier bewundern wir, zusammen mit unzähligen anderen Touristen, die berühmte Gas Clock, eine der wenigen dampfbetriebenen Uhren weltweit. Die Uhr wurde 1977 von dem Uhrmacher Raymond Saunders entworfen, um an das historische Gassystem der Stadt zu erinnern und pünktlich jede Viertelstunde ein Dampfsignal abzugeben. Sie ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein Symbol für Gastowns gelungene Mischung aus Geschichte und Moderne
Der Stanley Park, der größte und älteste Stadtpark Vancouvers, ist ein echtes Naturparadies mitten in der Stadt. Er erstreckt sich über 405 Hektar und ist fast vollständig von Wasser umgeben. Der Park wurde 1888 offiziell eröffnet und ist nach Lord Stanley, dem damaligen Generalgouverneur Kanadas, benannt. Der Stanley Park bietet eine Mischung aus gepflegten Gärten, dichten Wäldern und spektakulären Ausblicken auf die Skyline der Stadt und das Meer. Besonders beeindruckend ist der 9 Kilometer lange Seawall, ein Spazier- und Radweg, der den Park entlang der Küste umrundet und atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung bietet.
Im Park finden sich auch zahlreiche kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, wie die berühmten Totempfähle der First Nations. Diese eindrucksvollen Schnitzwerke, die verschiedene Mythen und Geschichten der indigenen Völker Kanadas darstellen, sind eine der meistbesuchten Attraktionen des Parks. Die Totempfähle im Stanley Park sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch wichtige Symbole für die kulturelle Identität der indigenen Gemeinschaften an der Westküste.
Am besten erkundet man den Stanley Park auf dem Fahrrad. Wir sind einfach ein bisschen herumgelaufen und haben in einem der zahlreichen Verleih-Geschäfte ein Rad für den Tag gemietet.
Ein besonderes Highlight ist die Skulptur A-Maze-Ing Laughter, die uns zum Lachen bringt und den Tag in einem positiven Licht enden lässt. Diese Skulpturengruppe, die aus 14 überlebensgroßen Bronzefiguren besteht, wurde vom chinesischen Künstler Yue Minjun geschaffen und zeigt den Künstler selbst in verschiedenen, übertriebenen Lachposen. Die Figuren sind jeweils 2,5 Meter hoch und laden Besucher*innern dazu ein, mit ihnen zu interagieren, sich zwischen ihnen zu bewegen und die Energie des Lachens zu spüren. Seit ihrer Aufstellung im Morton Park im Jahr 2009 hat sich A-Maze-Ing Laughter zu einer der beliebtesten öffentlichen Kunstinstallationen in Vancouver entwickelt, die Freude und Positivität in den Alltag der Menschen bringt.
Unser Kurztrip nach Vancouver hat uns gezeigt, warum diese Stadt so oft als eine der lebenswertesten der Welt bezeichnet wird. Die Mischung aus pulsierendem Stadtleben, kultureller Vielfalt und atemberaubender Natur hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Wir haben die verschiedenen Facetten Vancouvers erkundet – von den historischen Straßen Gastowns bis hin zu den grünen Oasen des Stanley Parks. Vancouver erweist sich außerdem als perfekter Startpunkt für unser nächstes Abenteuer: einen Roadtrip durch die unberührten Landschaften von British Columbia und Alberta. Vancouver ist für uns nicht nur eine Durchgangsstation – es ist ein Ort, an den wir gerne zurückkehren.